Starker Brandschutz
Drei Dächer für junge Kälber
Ein innovatives Konzept zur Kälberaufzucht und hochfunktionale neue Stallanlagen – damit schreibt Landwirt Nico Wohlert in Schleswig-Holstein gerade eine Erfolgsgeschichte. Für die Dachkonstruktion der drei Großställe mit besonderen Brandschutzanforderungen holte Generalunternehmer Baugeschäft Autzen den Holzbauspezialisten SCHNOOR ins Boot.
Auf dem Hof von Landwirt Wohlert im schleswig-holsteinischen Silberstedt stehen die Zeichen auf Wachstum. In drei neuen Ställen kann der Landwirt künftig bis zu 1080 Kälber aufziehen. Die hochmodernen Stallanlagen sind für die Haltung von Jungtieren ab der vierten Lebenswoche optimiert und lassen sich für verschiedene Phasen der Zucht flexibel umrüsten. So verbringen die Jungtiere beispielsweise einige Wochen in speziellen Babyboxen, bevor der Stall im nächsten Schritt auf Gruppenboxen umgerüstet wird. Ein innovatives Haltungskonzept, weiß Knut Flatterich, der es wissen muss. Zusammen mit dem Bauherrn bereiste der Projektmanager des Generalunternehmens Baugeschäft Autzen in der Planungsphase die Niederlande und ließ sich hier von modernsten Stallanlagen inspirieren. „Wir haben uns überall das Beste abgeguckt“, so Flatterich. In die rund 16 Meter x 96 Meter großen Ställe sind heute Flächen für die Lagerhaltung und Maschinen integriert. „Alles ist hier auf Effizienz und kurze Wege ausgelegt, um den täglichen Arbeitsaufwand des Bauern zu minimieren.“
Sportlicher Zeitplan mit verlässlichem Partner
Herausforderungen im Projekt gab es viele. „Wir hatten einen sehr sportlichen Zeitplan“, kann sich Flatterich noch gut erinnern. Ein halbes Jahr Bauzeit, vom Bau der unter den Ställen verlaufenden Güllekanäle bis zur schlüsselfertigen Übergabe im November 2016. Entsprechend eng war der Bauprozess getaktet, externe Dienstleister mussten auf den Punkt liefern. „Da müssen alle an einem Strang ziehen.“ Für die freitragenden Dachkonstruktionen über den massiven Beton- und Kalksandsteinwänden holte Flatterich den Holzbau-Spezialisten SCHNOOR ins Boot. Man kennt sich, die Zusammenarbeit funktioniert schon seit Jahren sehr gut. „SCHNOOR ist ein sehr verlässlicher und erfahrener Partner“, so der Autzen-Projektleiter.
Starke Lösung für den Brandschutz
Dank SCHNOOR war auch die nächste Herausforderung schnell gelöst: In die Dachkonstruktion der Ställe musste ein jeweils 5 Meter langer Brandschutzabschnitt der Feuerklasse F 90 integriert werden. Flatterich kann sich noch gut an das Telefonat mit dem Husumer SCHNOOR-Mitarbeiter Lars Ewald erinnern: „Er hatte gleich die Lösung parat.“ Das Konzept von SCHNOOR: „Wir haben die Dachkonstruktion in zwei Binderflächenabschnitten angelegt, die brandschutzseitig mit speziell verstärkten und beplankten Gebinden abschließen“, erzählt in Husum Lars Ewald. Die Brandschutzabschnitte sind in der Sparrenebene mit nicht brennbaren, stählernen Balkenträgern überbaut, die wiederum ober- und unterseitig mit Brandschutzplatten beplankt sind. Diese Stahlträger macht sich die freitragende SCHNOOR-Konstruktion auch für die Lastübertragung zunutze. „Die kompletten Brandabschnittsdachflächen der drei Hallen haben wir jeweils über Pfetten in die beplankten Mehrfachbinder eingehängt“, erklärt Ewald. „So schaffen wir maximale Stabilität.“
Schließlich sollen die Dächer am Ende auch eine Photovoltaik-Anlage aufnehmen. Das PV-System ist für den Eigenverbrauch von Strom und die Lüftungsanlage gedacht. Zudem ist die ganze Dachfläche mit einer soliden Wärmedämmung versehen, die an den Brandschutzflächen speziell ausgelegt ist.
Hochstabil bis in die Spitzen
Auf maximale Sicherheit getrimmt ist auch die Giebelkonstruktion im Bereich der großen Einfahrtstore der Ställe. Über dem Stahlrahmen, der den Torbereich einfasst, sind die Giebel-Elemente nicht nur in der Vertikalen, sondern auch in der Horizontalen speziell ausgesteift: In der Untergurtebene kommen dazu über die gesamte Giebellänge flachgelegte Parallelträger zum Einsatz. „Auch wenn sehr starker Wind bläst, kann sich der Giebel so nicht verbiegen“, weiß Ewald.
SCHNOOR lieferte die Nagelplattenbinderkonstruktionen pünktlich im Takt der Baustelle. Dank der starken Vorfertigung waren die drei Dächer schnell gerichtet. Und das mit 94 Bindern pro Dachstuhl. „SCHNOOR hat uns die Gebinde in der kompletten Länge fertig auf die Baustelle geliefert“, erzählt Flatterich. Mit einem Mobilkran wurden die Dachbinder gerichtet. „Und dann kamen die Windböcke, die Aussteifung, die Lattung und letztlich die Eindeckung oben drauf.“ Durch die hohe Vorfertigung ging alles sehr schnell. „Ein tolles Projekt“, freut sich Flatterich, „bei dem SCHNOOR ein verlässlicher Partner war.“